patièka

Kopfschmerzen und Migräne

Die Antwort finden Sie vielleicht in den folgenden Zeilen.

Die Kopfschmerzen (Cephalalgia oder Migräne) gehören zu den häufigsten Leiden der heutigen Menschen, die in der „modernen Zeit“ der westlichen Zivilisation leben. Es handelt sich meistens um subjektive Gefühle des Patienten, so dass es nicht möglich ist, ihre Intensität genau zu messen oder mittels Geräten zu objektivieren.

Wer einmal Kopfschmerzen oder Migräne erlebt hat, weiß, wovon die Rede ist und versteht den anderen Leidenden besser. Der Satte weiß nicht, wie dem Hungrigen zumute ist, und der Gesunde versteht den Kranken nicht... Am meisten sind leider wieder Frauen betroffen. Männer sind von diesen Schwierigkeiten gewissermaßen verschont, und wenn sie trotzdem eintreten, handelt es sich meistens um eine organische Ursache, wie Epilepsie, Unfall, Tumor, Zyste, Hirnschlag u. ä.

Warum gerade Frauen?

Es gibt gleich einige Gründe.

  1. Nach chinesischer Auffassung hat die Frau immer den Yin-Charakter, und deshalb kommt der Rückgang von Yin, der sie durch das ganze Leben begleitet und dem sie mehr oder weniger erfolgreich trotzt, durch den Aufstieg von Yang in den Kopf, und deshalb auch durch die Kopfschmerzen, zum Ausdruck.
  2. Jede Frau trotzt auch das ganze Leben dem Rückgang oder der Abschwächung des Blutes, was durch Menstruation, Geburten, Stillen oder durch die hormonale Empfängnisverhütung gegeben ist. Der Blutmangel ermöglicht den Aufstieg in den Kopf und die Entstehung des Innenwinds, der auch schwere Migräne hervorrufen kann.
  3. Frauen sind von Natur aus emotionaler als Männer. Menstruation, Klimakterium, Vollmond, Stress, Kinder – das alles spielt im Frauenleben eine nicht zu vernachlässigende Rolle, die von vielen Emotionen begleitet wird.
    Diese übermäßigen oder wiederholten Emotionen können die Blockade der Energie Qi verursachen, die später zur Innenhitze oder Feuer wechselt, und das steigt in den Kopf auf.

Manchmal klagen auch Kleinkinder, meistens wieder weiblichen Geschlechts, über Kopfschmerzen, die oft auch mit Bauchschmerzen verbunden sind. Es handelt sich meistens um denselben Fall – am Anfang stehen Emotionen.

Therapie wird danach abgewickelt (Beruhigung der gekräuselten Oberfläche (Code 062)).

Bevor wir jedoch die Behandlung unter dem Gesichtspunkt der chinesischen Medizin in Angriff nehmen, ist es immer nötig, eine organische Ursache der Kopfschmerzen auszuschließen. Sie ist zwar selten, aber umso hinterhältiger! Es handelt sich z.B. um Gehirntumore oder andere Gebilde im Kopf, um Unfälle, mechanische Wirbelsäulenblockade, Epilepsie u. ä. Die meisten Kopfschmerzen sind nach der westlichen Medizin „zum Glück“ sog. psychosomatischen Ursprungs (die Seele beeinflusst den Körper) und ihre Ursachen sind schwierig festzustellen.

Ähnlich ist es oft zum Beispiel bei der Hypertonie (Bluthochdruck). Für die chinesische Medizin entsteht in diesen Fällen die ideale Gelegenheit, ihre Möglichkeiten zu zeigen. Es ist kurz und gut ihre starke Seite.


Wie ist das Knäuel zu entwirren?

Die Kopfschmerzen können wir in der chinesischen Medizin unter einigen Gesichtspunkten klassifizieren: nach dem Ort des Schmerzes, nach der Zeit ihres Eintretens, nach dem Charakter des Schmerzes, nach dem Einstieg des Schmerzes, nach den sich bessernden und sich verschlechternden Faktoren und nach den inneren oder äußerlichen Ursachen.

Kopfschmerzen aus dem Außenangriff vom Wind (siehe Grippe und Erkältung) haben im Unterschied zum Schmerz aufgrund innerlicher Ursachen einen jähen Beginn und meistens auch ein schnelles Ende. Beim Angriff des heißen Windes sind die Schmerzen stark, tief und der ganze Kopf tut weh (Kühle des Morgennebels (Code 002)), beim Angriff des kühlen Windes treten Starre der Nackenmuskeln und Kopfschmerzen im Nacken auf (Pass des Windberges (Code 004)). Beim Angriff der äußeren schädlichen Feuchte und des Windes (z.B. in der Sommergrippenperiode) ist vielmehr als der Kopfschmerz das Schweregefühl im Kopf (Säbel des kleinen Samuraj (Code 101)) vorhanden.

Die Kopfschmerzen tagsüber entsprechen meistens dem Mangel an Yang oder Qi im Unterschied zu den nächtlichen Kopfschmerzen, die durch den Mangel an Yin oder Blut verursacht sind.

Die Kopfschmerzen, die stumpf sind, entsprechen dem Zustand des Mangels, im Unterschied zu den scharfen Schmerzen, die durch den Zustand des Übermaßes verursacht sind. Der pulsierende Schmerz, wenn der Kopf quasi zerspringen will, entspricht dem steigenden Yang der Leber, der ziehende Schmerz ist durch den Innenwind verursacht, der bohrende Schmerz entspricht der Blutblockade, das Gefühl eines schweren Kopfes, als ob der Kopf in einem nassen Handtuch verpackt wäre, ist durch die Feuchte oder durch den Schleim verursacht und die innerhalb des Kopfs wahrgenommenen Schmerzen entsprechen dem Mangel der Nieren.

Die Kopfschmerzen, die nach dem Ausruhen und in der Ruhe verschwinden, entsprechen dem Zustand des Mangels, während die Kopfschmerzen, die sich durch die Bewegung und durch die Arbeit bessern, dem Leberfeuer, dem Schleim oder der Blutblockade entsprechen.

Die Kopfschmerzen, die liegend schlechter werden, entsprechen meistens dem Zustand des Übermaßes (dem steigenden Yang der Leber, dem Leberfeuer, dem Schleim oder der Blutblockade).

Und ähnlich entsprechen die Kopfschmerzen, die schwinden, wenn man sich satt isst, dem Zustand des Mangels, während diejenigen, die nach dem Essen schlechter werden, dem Zustand des Übermaßes, vor allem des Schleims, oder der Stagnierung der Ernährung, entsprechen.

Die Kopfschmerzen, die nach Sex stärker werden, entsprechen dem Mangel an Yin oder Yang der Nieren.

 

Ursachen und Therapie

Die westliche Medizin sieht die Ursache der meisten Kopfschmerzen (nach Ausschluß organischer Ursachen) in der Halswirbelsäule. Dieser Terminus, man kann fast sagen: ein angeeignetes Klischee: „Das haben Sie von der Wirbelsäule“, wurde zugleich auch zum Evergreen unserer Zeit (gemeinsam mit anderen Slogans vom Typ: „Sie müssen lernen, damit zu leben“ oder „Sie wissen doch, in Ihrem Alter, was möchten Sie noch...“). Auf diese Zauberformel der modernen Zeit (auf jedwedem medizinischen Fachgebiet) wird etliches geschoben und die Wirbelsäule wird gewissermaßen zu einem unschuldigen Blitzableiter. Die Rehabilitation und Psychiatrie sind mit diesen „Ablagediagnosen“ gesegnet, wenn es keinen anderen Ort gibt, wohin man diese heiße Kartoffel schicken kann...

Unter dem Gesichtspunkt der chinesischen Medizin entspricht ein Fall des Kopfschmerzes auch der sog. Halswirbelsäule: Blockieren von Qi der Leber (wegen Emotionen oder einseitiger Überlastung z.B. vom langen Sitzen am Computer oder im Auto) führt zugleich auch zum Blockieren von Qi in der Gallenblasenbahn, denn die Leber und die Gallenblase sind eins. Die Gallenblasenbahn, die über die Hals- und Nackenmuskeln in den Kopf führt, wird dann auch ordentlich „zusammengezogen und blockiert“, was auch durch die Starre der Muskeln und durch den Kopfschmerz zum Ausdruck kommt. Die Therapie besteht dann merkwürdigerweise in der Einnahme der Kräutermischung Beruhigung der gekräuselten Oberfläche (Code 062). Sie wird unter anderem auch für das Prämenstruationssyndrom verabreicht, sie lockert die gestaute Qi in der Leber und dadurch auch die Schmerzen und die Starre der Muskeln der Halswirbelsäule. Sie wird am häufigsten mit Lockerung der angespannten Sehne (Code 112) und Shaolin-Öl (Code 700) empfohlen.

Aus dem oben Angeführten ergibt sich, dass es beim Kopfschmerz gar nicht einfach ist, die Diagnose zu bestimmen und die Therapie zu empfehlen. Die Symptome können widersprüchlich sein und sie sind gewöhnlich nicht die einzige Beschwerde. Sie werden meistens mit anderen Schwierigkeiten kombiniert, wie Bluthochdruck, Schwindel, Ohrensausen, grauer und grüner Star, Prämenstruationssyndrom u. ä. Damit wir uns darin auskennen – vor allem Patienten – benutzen wir zum Entwirren des Knäuels die Erfahrungen aus der Praxis. Wir sehen uns die häufigsten Ursachen der Kopfschmerzen an, wie sie uns das heutige Leben bringt. Es handelt sich um Kopfschmerzen innerer Ursachen, die meistens durch Emotionen, Ernährung, Lebensweise, Menstruation oder Klimakterium, durch die angeborene Konstitution... hervorgerufen werden.

 

  1. STEIGENDER YANG DER LEBER YANG SHI GAN

    Die meisten Kopfschmerzen sind in der Gegenwart in unserer Population gerade durch den Aufstieg des Yangs der Leber verursacht. Die übermäßigen oder langfristigen Emotionen, wie Ärger und Wut (unabhängig davon, ob sie geäußert oder unterdrückt werden), Enttäuschung, Frustration, Sorgen oder die hormonale Empfängnisverhütung, führen in der Endkonsequenz zum Aufstieg von Yang der Leber GAN YANG SHI, was durch die folgenden Symptome zum Ausdruck kommen kann: starke, pulsierende oder sich ausdehnende Kopfschmerzen, die gewöhnlich einseitig, über der Augenbraue, in den Schläfen oder in einer Kopfhälfte lokalisiert sind, mit dem Innendruck auf die Augen, die sich oft bewegen, die sitzend oder liegend mit der Unterstützung von Kissen schwächer werden, die mit Erscheinungen von unscharfem Sehen, mit dem „Mückensehen“ oder mit der Aura (d.h. der Patient erkennt schon im Voraus, dass der Kopfschmerz kommt) verbunden sind. Andere Symptome können Übelkeit mit Erbrechen sein, nach dem man sich besser fühlt, Durchfall, Ohrensausen, Schlaflosigkeit, Gereiztheit oder Trockenheit im Hals sein. Ähnliche Symptome und auch Behandlungen hat auch der Leberwind NEI FENG, der sich überdies durch ziehende Schmerzen des ganzen Kopfes, durch starke Motorik, eventuell durch Kribbeln oder durch Zittern der Extremitäten oder Kopfzittern auszeichnet. Diese Kopfschmerzen kommen auch oft am Wochenende oder an Ruhetagen vor, denn übermäßiges Yang wird durch die Arbeit „verbraucht“, aber in der Freizeit kommt es in der Form des Überdrucks ähnlich wie ein zu stark aufgeblasener Reifen zum Ausdruck, der am Ort des geringsten Widerstands eine Beule aufweist. In der Ruhe ist diese Beule erkennbar und es droht die Gefahr des Platzens des Reifens, jedoch wird der Druck bei der Fahrt gleichmäßig verteilt und der Überdruck ist nicht sichtbar.


    Wenn nur die linke Kopfhälfte weh tut, handelt es sich auch um diesen Fall. Die Therapie unter dem Gesichtspunkt der chinesischen Medizin besteht in der Zusammenziehung des übermäßigen steigenden Yang der Leber, in dessen Verankerung und in der Harmonisierung, was eine Situation ist, die wie geschaffen für zwei Kräutermischungen ist – Lockerung der angespannten Sehne (Code 112) + Beruhigung der gekräuselten Oberfläche(Code 062). Die beiden werden gemeinsam verabreicht und dazu kann die Salbe für schmerzhafte Stellen Shaolin-Öl (Code 700) zur Linderung der Schmerzen (allgemein gegen Schmerz aller Art und Herkunft) hinzugegeben werden. Lockerung der angespannten Sehne (Code 112) ist eine Universalmischung für die Zusammenziehung von Yang und für die Teilernährung von Yin, sie ist nicht nur für den hohen Blutdruck, sondern auch für den schwankenden oder sogar niedrigen Blutdruck bestimmt, da sie einerseits Yang zusammenzieht und verankert, andererseits ernährt sie und ergänzt Yin. Beruhigung der gekräuselten Oberfläche (Code 062) ernährt dann wieder das Blut der Leber und harmonisiert das stagnierende Qi der Leber, die sich in die Innenhitze verwandelt und so das hochemotionale Umfeld bildet...

  2. FEUER DER LEBER – HUO SHI

    Die eskalierten Emotionen können vom Feuer der Leber GAN HUO verursacht werden, das sich durch die gleichen Symptome wie der vorherige Fall des steigenden Yang der Leber auszeichnet, die jedoch grundsätzlich intensiver sind. Es ist die bekannte klassische Migräne mit allem Drum und Dran.

    Die Kopfschmerzen sind viel stärker, mehr pulsierend, trommelnd und expansiv, sie sind auch mehr an einem Ort fixiert und sie werden häufiger von Übelkeit und Erbrechen begleitet. Überdies kommen hier auch Verstopfung, ein rotes Gesicht, gerötete Augen und Urinieren in kleinen Menge dunklen Harns vor. Im Falle akuter Migräneanfälle werden die unten angegebenen Kräutermischungen schon bei den anfänglichen Symptomen der Migräne verabreicht, und zwar in einer höheren Dosis und viel häufiger, z.B. 4 Tabletten von jeder Zubereitung jede halbe Stunde bis zur Zustandsbesserung.

    Wenn nur die rechte Kopfhälfte weh tut, handelt es sich auch um diesen Fall.

    Kräutermischungen:

     

  3. MANGEL AN BLUT – XUE XU

    Die meisten Frauen kämpfen früher oder später gegen die Symptome des Mangels an Blut XUE XU, wie stumpfe Kopfschmerzen, die von Schwindelgefühl (nach dem Stehen vom Sitzen), von niedrigem Blutdruck, Blässe, von unscharfem Sehen oder von Palpitation begleitet werden.

    Kräutermischungen:

     

  4. INNENWIND – NEI FENG UND SCHLEIM – TAN IM KOPF

    Auch diese scheinbare Sonderkombination des Schleims TAN und des Innenwinds NEI FENG ist heute an unserer „Westfront“ verhältnismäßig häufig. Die Ruhe ist nicht gerade unsere starke Seite, und wenn dann belastende Nahrung hinzukommt, erfolgt die Entstehung des Schleims und des Innenwinds, die durch Symptome zum Ausdruck kommen können, wie chronische stumpfe Kopfschmerzen mit Schwindelgefühl und Gedämpftheit im Kopf, die von Zeit zu Zeit durch akute, starke, pulsierende Kopfschmerzen (Migräne) unterbrochen werden.

    Kräutermischungen:

     

  5. MANGEL AN YANG DER NIEREN – YANG XU

    Wenn die Nierenessenzen den Kopf und das Gehirn nicht genügend ernähren, leiden sie an mangelndem YANG XU. In solchem Falle kommen chronische stumpfe Schmerzen des ganzen Kopfes und manchmal auch der Stirn vor. Sie werden vom Gefühl der Leere im Kopf, von Kälteempfindlichkeit, Schwäche oder von Lenden- oder Knieschmerzen, von häufigem Urinieren hellen reichlichen Harns begleitet.

    Kräutermischungen:

     

  6. HITZE IM MAGEN – WEI RE

    Die übermäßige Zufuhr „heißer“ Lebensmittel, wie scharfe, gebratene, gegrillte und gewürzte Gerichte, Alkohol, Kaffee, Fett-, Fleisch- und Speckgerichte – all dies führt zur Ablagerung der Hitze RE im Magen und in den Därmen. Außerdem stagniert diese Nahrung in den Därmen und bildet ein geeignetes Umfeld für starke Kopfschmerzen im Stirnbereich, die nach übermäßigem Essen oder nach „heißen“ Gerichten schlechter werden. Sie werden von Magenschmerz, Aufstoßen, Säuregefühl im Mund, Durst auf kalte Getränke, trockenem Stuhlgang oder von Mundgeruch begleitet.

    Kräutermischungen:

     

  7. SCHLEIM – TAN ODER FEUCHTE – SHI STAGNIERT IM KOPF

    Wegen der schlechten Lebensweise und den Ernährungsgewohnheiten kommt es zur Entstehung der Feuchte SHI oder später auch des Schleims TAN, die sich im Kopf ablagern und durch Symptome zum Ausdruck kommen, wie z.B.: stumpfe Kopfschmerzen mit dem Gefühl des schweren Kopfes, als ob der Kopf quasi im nassen Handtuch verpackt wäre, unscharfes Sehen, dumpfes Gefühl im Kopf, Benommenheit, Verschlimmerung des Kopfschmerzes am Morgen, manchmal auch Übelkeit, Gefühl der Fülle auf der Brust und auf dem Bauch oder Schleim im Hals.

    Kräutermischungen:

     

  8. BLUTBLOCKADE – YU XUE

    Zustände nach Schlägen auf den Kopf, nach Kopfunfällen, Gehirnerschütterungen, Gehirnoperationen oder Tumoren, sowie auch die langfristige Stagnierung des übermäßigen Feuers, können zur Blutblockade YU XUE führen, die durch Symptome zum Ausdruck kommen kann wie starke, bohrende (als ob ein Nagel in den Kopf eingebohrt würde) oder stechende Kopfschmerzen, die immer einseitig, an derselben Stelle und chronisch sind. Andere Symptome können ein dunkles bis schwarzes (Anthrazit-)Aussehen der Haut, Schmerzen unter den Rippen, bei den Frauen schmerzhafte Menstruation mit dunklen Blutgerinnseln sein. Nach den Kopfunfällen kann die (sekundäre) Nachunfallepilepsie eintreten, während die primäre Epilepsie (von Geburt an) meistens die Kombination des Mangels an Yin und des Innenwindes ist (Kräutermischungen: Behendigkeit des Wiesenskorpions (Code 186) + Lockerung der angespannten Sehne (Code 112)).

    Kräutermischungen:

     

  9. MANGEL AN QI – QI XU

    Die übermäßige Abgabe von Energie und die ungenügende Zuführung neuer Energie führen allmählich zur Schwächung der Energie Qi XU, die keine Kraft hat, in den Kopf aufzusteigen, sondern sie sinkt im Gegenteil nach unten. Diese Senkung von QI kann durch stumpfe Schmerzen des ganzen Kopfes oder im Bereich der Stirn zum Ausdruck kommen, sie kommen in Anfällen, werden durch die Arbeit und morgens schlimmer, sie werden durch Erholung und in Ruhe liegend besser. Sie können auch von Müdigkeit, Atemlosigkeit oder von weichem Stuhlgang begleitet werden.

    Kräutermischungen:

     

  10. MANGEL AN YIN DER NIEREN – YIN XU

    Die Nierenessenz, deren Bestandteil auch Yin der Nieren ist, ernährt das Gehirn. Im Falle des Mangels an Yin YIN XU kommen dumpfe Schmerzen des ganzen Kopfes, manchmal auch im Nacken vor, sie werden von Leeregefühl im Kopf, von Schwindel, von Ohrensausen oder von Lendenschmerzen begleitet.

    Kräutermischungen:

     

Kopfschmerzen gegen die Menstruation

VOR DER MENSTRUATION

Diese Kopfschmerzen (ca. 2-3 Tage vor der Menstruation) sind durch die Stagnierung von QI ZHI der Leber, zu der die natürliche Blutstagnierung vor der Menstruation hinzukommt und die in Hitze RE umgewandelt wird, die den Aufstieg von YANG SHI (GAN) der Leber in den Kopf ermöglicht. Diese Kopfschmerzen pulsieren in den Schläfen, sie können von Schwindelgefühl, Ohrensausen, Gereiztheit, von der Neigung zu Zornanfällen oder zur Aggressivität und von einem geröteten Gesicht begleitet werden.

Kräutermischungen:

 

WÄHREND DER MENSTRUATION

Diese Kopfschmerzen können 4 Ursachen haben:

  1. Mangel an Blut der Leber – XUE XU, wenn die Kopfschmerzen stumpf, am Scheitel lokalisiert sind und wenn sie von Schwindelgefühl, von unscharfem Sehen oder von der schwachen Menstruationsblutung begleitet werden.

    Kräutermischungen:

  2. Aufstieg von Yang der Leber in den Kopf – YANG SHI (GAN), wenn die Kopfschmerzen in den Schläfen pulsieren, sie können von Schwindelgefühl, Ohrensausen, Gereiztheit, von der Neigung zu Zornanfällen oder zur Aggressivität und vom roten Gesicht begleitet werden.

    Kräutermischungen:

  3. Feuer der Leber – HUO SHI, wenn die Kopfschmerzen in den Schläfen oder hinter den Augen pulsieren, sie können von geröteten Augen, vom geröteten Gesicht, vom bitteren Geschmack im Mund, von der Verstopfung, von Schwindelgefühl, von Ohrensausen, Gereiztheit, von der Neigung zu Zornanfällen oder zur Aggressivität und kleiner Menge dunklen Harns begleitet werden.

    Kräutermischungen:

  4. Blutblockade – YU XUE, stechende Kopfschmerzen in den Schläfen, können von schmerzhafter Menstruation mit dunklem Menstruationsblut mit Blutgerinnseln begleitet werden.

    Kräutermischungen:

     

NACH DER MENSTRUATION

Diese Kopfschmerzen (ca. 2-3 Tage nach der Menstruation sind durch den Blutverlust nach der Menstruation verursacht, die das schon vorher geschwächte Blut noch mehr abgeschwächt hat, was zum Mangel des Blutes der Leber XUE XU führt. Es kommt durch stumpfe Kopfschmerzen am Scheitel zum Ausdruck. Sie können von Schwindelgefühl, unscharfem Sehen oder von schwacher Menstruationsblutung begleitet werden.

Kräutermischungen:

 

Es möge sich Ihnen der Kopf nicht drehen!

Nach 18 Jahren des Praktizierens der chinesischen Medizin und nach der Behandlung von etwa 4 000 Patienten mit Kopfschmerzen kann ich feststellen, dass die Kopfschmerzen, in der absoluten Mehrheit bei Frauen, durch den Mangel des Bluts in der Leber mit dessen folgender Stagnation verursacht sind. Gemeinsam mit der Stagnation der Energie Qi (von Emotionen) wandelt es sich in Innenhitze um, die Yin der Leber und der Nieren verbrennt und trocknet und die den Aufstieg von Yang der Leber in den Kopf, bzw. auch die Entstehung des Innenwinds ermöglicht. Dieser Zustand wird am besten durch die Kombination zweier Kräutermischungen beeinflusst – Beruhigung der gekräuselten Oberfläche (Code 062) oder Konsonanz der zauberhaften Verwandlung (Code 063) und Lockerung der angespannten Sehne (Code 112). Es ist die Situation, die aufgrund des Mangelzustandes entsteht, der durch den Mangel des Blutes, der Energie Qi, Yin, Yang oder des Feuers verursacht ist. Der Patient, also die Frau, ist meistens blass, müde, von den Sorgen des Alltags erschöpft...

Im Falle des Übermaßzustandes handelt es sich um alle sonstigen Ursachen der Kopfschmerzen: Die häufigste Therapie in der Praxis ist wieder die Zweierkombination Pille des Enzian (Code 014) und Lockerung der angespannten Sehne (Code 112). Der Patient, und hier kann es sich auch um einen Mann handeln, ist meistens rot im Gesicht, voller Elan, energiegeladen, spricht schnell...

Diese grundsätzliche praktische Verteilung dient der besseren Vorstellung darüber, wie die Kopfschmerzen von der chinesischen Medizin betrachtet werden und was alles dabei geschieht. Am besten ist es jedoch, wenn nichts geschieht – also wenn Ihr Kopf nicht weh tut, und falls doch, soll Ihnen die chinesische Medizin die Hoffnung geben, dass Sie die angewehten Schmerzen des Kopfes eliminieren.

In Zweifel bei der Auswahl der Kräutermischungen empfehlen wir Ihnen den Test Guter Zunge oder Test Schmerzloser Kopf zu machen.


 

Text: Dr. med. Petr Hoffmann