patièka

Medizinische Untersuchung der Kräuter

Heilende Wirkung der chinesischen Kräutermischung Lockerung der angespannten Sehne bei der Behandlung von Hypertonie und der Kräutermischung Edles der Lotusblüte bei der Behandlung von Angina pectoris

Offene Studie einer Patientengruppe der Ambulanz für Kardiologie und innere Medizin


Einleitung

Die Hypertonie ist eine Erkrankung, die zur Zeit 35% der Bevölkerung im Alter von 25-64 Jahren betrifft. In der Tschechischen Republik gibt es rund 2 Millionen an hypertonischen Patienten. In der kardiologischen Praxis werden polymorbide Patienten behandelt, d. h. die schwereren Fälle von Hypertonie. Es handelt sich um Patienten, die meistens bereits mit mehreren Präparaten behandelt wurden, die irgendwelche Nebenwirkungen hatten oder auch bei moderner Kombinationsbehandlung ein medizinisches Problem darstellen.
Die nächste interessante Gruppe stellen Patienten mit Angina pectoris dar, die im Rahmen der heutigen Möglichkeiten komplett behandelt wurden, einschließend Revaskularisierung und metabolischer Behandlung der Herzischämie, und trotzdem weiter unter Beschwerden leiden.
Beim Aufbau der Studie hat man sich darauf konzentriert, systematisch Patienten zu helfen, bei denen die Standardbehandlung bei der entsprechenden Indikation nicht gegriffen hat.


Patientengruppe

Die Studie erfolgte in der Ambulanz für Kardiologie und interne Medizin in Èeské Budìjovice. Die Patientengruppe bestand aus zwei Untergruppen - aus hypertonischen Patienten und aus Patienten mit Angina pectoris.
Die erste Untergruppe zählte 24 Patienten, die zweite 22.
Unter den Patienten mit Hypertonie waren 16 Frauen und 8 Männer im Durchschnittsalter von 56 Jahren /+-7). Sie sind im Durchschnitt mit 3,6(±0,8) Präparaten behandelt worden und litten durchschnittlich 11,5(±4,5) Jahre an Hypertonie.
Sie bekamen das Präparat Tian Ma Gou Teng Wan verabreicht (Lockerung der angespannten Sehne - Code 112), das am Ende des Artikels detailliert beschrieben wird. Bei der Indikation des Präparates sind wir von den anhaltenden klinischen Symptomen und einem nicht vollständig geregelten Blutdruck ausgegangen. Bei der Indikation war kein Arzt aus dem Bereich der traditionellen chinesischen Medizin anwesend, sie erfolgte durch einen Kardiologen, lediglich mit Rücksicht auf mögliche positive Wirkung des Präparats. Alle Patienten gaben bei der Indikation eins der folgenden Symptome an:
Kopfschmerzen, Tinnitus, Gereiztheit oder Nervosität oder leicht geschwollene Knöchel.
Der Blutdruck betrug in der Untergruppe zu Beginn der Studie durchschnittlich 152/88 (±14/7).
Die zweite Untergruppe der Patienten mit ischämischer Herzkrankheit und Angina pectoris zählte 8 Frauen und 14 Männer. 19 davon waren nach kompletter Revaskularisierung des Myokardes, davon 12 nach Operation und 7 nach PTI.
Alle Patienten wurden mit Beta-Blocker und Anopyrin behandelt, 20 Patienten nahmen dauerhaft wirkende Nitrate ein, die restlichen 2 wurden mit Molsidomin behandelt. Kalzium-Blocker nahmen 15 Patienten, 16 Patienten bekamen Trimetazidin.
Trotz dieser komplexen Therapie litten die Patienten an einem Gefühl von Druck in der Brust oder typische Stenokardie, der durchschnittliche Bedarf an Nitroglyzerin betrug 2(±0,8) Tabletten pro Woche.
Alle Patienten litten unter einem dieser subjektiven Symptome: typische oder atypische Schmerzen auf der Brust, Atemnot, Palpitation. In die Studie wurden keine Patienten aufgenommen, die beim Indikationstermin veränderte EKG-Werte hatten oder bei denen sich die typische Angina pectoris verschlechtert hat. Alle Patienten waren stabilisiert. Auch bei diesen Patienten wendete der Kardiologe keine spezifische chinesische Diagnostik oder Anhaltspunkte an. Im Rahmen seiner Möglichkeiten hatte er lediglich die Anzeichen von zentraler Zyanose und die Zungenfarbe berücksichtigt.
Den Patienten wurde das Präparat Dan Shen Yin Wan, näher beschrieben am Ende des Artikels (Edles der Lotusblüte - Code 042) oder Befestigung des Abbruchufers (Code 041) verabreicht.
Alle Patienten unterzeichneten eine schriftliche Einverständniserklärung, bekamen das Präparat für mindestens 3 Monate mit der Dosierung 3x8 Kügelchen pro Tag. Außerdem bekamen sie eine schriftliche Information über die Form des Präparats von TCM Herbs, die Kügelchen vom Typ WAN sowie schriftliche Instruktion des Kardiologen über den Sinn dieser Zusatzbehandlung.
Die Behandlung dauerte insgesamt 5(±1,2) Monate. Die Patienten hatten die Möglichkeit, bei allen Problemen den behandelnden Arzt persönlich oder telefonisch zu konsultieren. Alle erschienen zu regelmäßigen Kontrollen nach drei und sechs Monaten. Jede Kontrolle beinhaltete die Anamnese-Feststellung, physikalische Untersuchung und EKG-Untersuchung, bei 32 Patienten liegen die kompletten Laborwerte vor.
Am Ende des halbjährigen Bezugszeitraums füllten alle Patienten einen einfachen Fragebogen aus, der auf die subjektiven Gefühle und ihre Änderung während der Einnahme des Präparats, auf die Blutdruckwerte, die Häufigkeit der Brustschmerzen und den Nitroglyzerin-Bedarf ausgerichtet war. Weitere Fragen betrafen Kopfschmerzen, Atemnot und Ödeme. Die Patienten konnten die Zustandsänderungen schriftlich beschreiben.

Ergebnisse:

Alle Teilnehmer an der Studie haben den Fragebogen ausgefüllt zurückgegeben, alle Patienten erschienen zu den regelmäßigen Kontrollen.
In der Untergruppe der hypertonischen Patienten haben zwei die Behandlung wegen unerwünschten Wirkungen abgebrochen (8%), in der Untergruppe der herzkranken Patienten mit Angina pectoris brach ein Patient ab (4,5%).
In der ersten Untergruppe ging es um zwei Frauen, die die Behandlung abgebrochen haben, weil sich die zu Beginn der aktiven Therapie angegebenen Beschwerden - also Kopfschmerzen und Nervosität - nicht gebessert haben. Sie hielten die Therapie daher nicht für hilfreich. Besondere Nebenwirkungen konnten sie jedoch keine feststellen. Beide haben das Präparat nach 4 Behandlungswochen abgesetzt.
Ein Patient mit Angina pectoris hat das Präparat abgesetzt, weil ihn seine QUICK-Werte bei regelmäßiger Kontrolle beunruhigt haben. Bei dem mit Warfarin behandelten Patienten verschlechterten sich nach einem Behandlungsmonat die INR-Werte von 2,55 auf 3,8. Andere mögliche Diät- oder medikamentöse Einflüsse hat der Patient bestritten.
In der Untergruppe der Bluthochdruck-Patienten:
16 Patienten (67%) verzeichneten eine Besserung, 6 Patienten haben keine bedeutende Zustandsänderung bemerkt.
Die Patienten berichteten über Besserung der Kopfschmerzen, in drei Fällen ist der Tinnitus oder das Ohrensausen besser geworden, 8 Patienten gaben an, entspannter gewesen zu sein und besser geschlafen zu haben.
Unter Beibehaltung der Standardmedikation verzeichneten wir bei 11 Patienten, also 46% der hypertonischen Studienteilnehmer, im 3. Behandlungsmonat eine Senkung des Blutdrucks um mehr als 10/5. Bei zwei von ihnen konnten wird sogar eins der Medikamente aus der 4-Kombination absetzen.
In der Untergruppe der herzkranken Patienten mit Angina pectoris:
17 Patienten (77%) haben die Behandlung positiv bewertet. Diese Patienten verzeichneten einen Rückgang der Schmerzattacken in der Brust oder vom Nitroglyzerin-Bedarf. 5 Patienten gaben Besserung der Atembeschwerden an, 3 beobachteten Rückgang der Beinschwellungen.
Bei keinem der Patienten konnten wir während des Bezugszeitraums Änderungen der üblichen Laborwerte feststellen - Blutbild, Mineral- und Kreatininspiegel, Leberwerte. Da während der Studie die Dosen der anderen Medikamente, inkl. Statine und Fibrate frei geändert wurden, können die Änderungen vom Blutlipid-Spiegel sowie der Einfluss der Therapie auf Dyslipoproteinemie nicht gewertet werden.

Diskussion:

Nicht alle Symptome können bei den Patienten der Ambulanz für Kardiologie und interne Medizin durch moderne medikamentöse Therapie, Änderung der körperlichen Aktivitäten und Diät beeinflusst werden.
Bei einer Reihe von Patienten dauern manche der Symptome trotz komplexer Behandlung und Nutzung aller Behandlungsmethoden, einschließend der Revaskularisierung bei Patienten mit Angina pectoris, an. Eine interessante Möglichkeit bietet sich für diese Patienten in Form von Kombination klassischer Behandlungsmittel mit der Nutzung alternativer Möglichkeiten, wie z. B. Phytotherapie. Weltweit werden zunehmend verschiedene Formen von Kräuter- Medizin verwendet. Angeboten wird ebenfalls eine Hilfstherapie mit Pflanzenmitteln aus China, die als Nahrungsergänzung gelten. In China gehört die Nutzung der heilenden Wirkung von Kräutern zu der traditionellen Therapie, die über Jahrhunderte perfektioniert wurde und mit einer spezifischen Diagnostik und Behandlungsphilosophie einhergeht. Die Wirkung der Kräuter wird nach ihrem Einfluss auf die energetischen Funktionen und Qualitäten klassifiziert als „Erwärmung, Abkühlung, Reinigung, Tonisierung“. Die Analytiker in den USA und Europa konnten in diesen Kräutern dank spezieller Methoden Öle, Minerale, Vitamine sowie eine Reihe einzelner, oftmals sehr komplexer Arzneimittel entdecken.
Die chinesische Medizin setzt die Kräuter oft in Kombination ein und nutzt ihre synergetischen, über Jahrhunderte erforschten Wirkungen. Zu solchen Mischungen gehören auch die Kügelchen WAN, die einfach zu applizieren und resistent gegen Pilze sind und deren Bestandteile man gut definieren kann.
Diagnostische Wahrnehmungen eines Kardiologen sind mit den chinesischen Behandlungsanweisungen schwer zu vereinbaren. Trotzdem haben wir versucht, für die Studie Patienten auszusuchen, bei den die Möglichkeiten der klassischen westlichen Medizin fast ausgeschöpft wurden und die trotzdem weiterhin unter gewissen Symptomen litten. Es handelte sich genau um die Symptome, die ein chinesischer Arzt bei der Indikation der entsprechenden Kräutermischung berücksichtigt.
Die vorgelegte Studie ist offen, mit allen Nachteilen, die diese Form mit sich bringt. Wir sind davon überzeugt, dass der Placebo-Effekt bei den Patienten, die auf kombinierte klassische Pharmakotherapie eingestellt sind, bereits eingeschränkt ist. Zumal sie vor Beginn dieser Testtherapie nach unseren Möglichkeiten auch psychotherapeutisch behandelt wurden. Die subjektive Besserung von 67 und 77% gilt für uns als sehr wahrscheinlicher Nachweis der positiven Wirkung der Präparate auf die subjektiven Symptome, bei 46% der hypertonischen Patienten wurde sogar eine signifikante Blutdrucksenkung verzeichnet.
Für das wichtigste Ergebnis der Studie halten wir den Nachweis von minimalen Nebenwirkungen. Die zusätzliche Behandlung mit Kräutermischungen scheint auch bei hypertonischen Patienten, die oft mit mehreren Kombinationen von klassischen Medikamenten behandelt werden, kein Risiko darzustellen. Das gleiche gilt auch für die herzkranken Patienten mit Angina pectoris.
Die einzige ernstere Nebenwirkung war der plötzliche Anstieg der INR-Werte bei dem mit Warfarin behandelten Patienten. Hier kann man über eine Interaktion mit Dan Shen, also der Wurzel Salvia milthiorhiza spekulieren, die eine Reihe von Verbindungen beinhaltet, die Einfluss auf die Blutgerinnung haben.

Schlussfolgerung:

Die offene Studie bei 46 Patienten mit schwererer Form von Hypertonie und Angina pectoris bewies die Möglichkeit der Nutzung der oben angeführten Kräutermischungen zur symptomatischen Besserung der Beschwerden. Nach der Behandlung wurde auch eine Besserung von manchen objektiven Werten verzeichnet, wie Blutdruckwerte oder Bedarf an Nitroglyzerintabletten. Es wurden keine ernstzunehmende Nebenwirkungen sowie keine Risiken von Medikamenteninteraktionen festgestellt.

15.1.2005

Dr. med. Pavel Havránek
Ambulanz für Kardiologie und interne Medizin
Riegrova 13
37001 Èeské Budìjovice

Weitere Informationen ûber Traditionelle Chinesische Medizin finden Sie im Buch Auf der Welle chinesischen Medizin.