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Ulzeröse Kolitis und Crohn-Krankheit

Es handelt sich um eine chronische Darmentzündung, die das Ende des Dickdarms und stets auch den Enddarm ereilt, so dass sie mitunter auch als Proktokolitis bezeichnet wird. Die Crohn-Krankheit ist ein ähnlicher Zustand, nur die Entzündung betrifft mehr den Dünndarm als den Dickdarm und sie kann im Verlaufe des ganzen Verdauungstrakts von der Speiseröhre bis zum Enddarm eintreten, typisch ist das Abwechseln der Entzündung. Vom Gesichtspunkt der chinesischen Medizin werden die beiden Krankheiten jedoch gleich behandelt. Hauptsymptome sind Bauchschmerzen und (nicht infektiöse) Durchfallstuhl mit Schleim und/oder Blut, manchmal können auch Müdigkeit, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Krämpfe im Bauch, Anämie oder Fieber mit der Entwässerung des Organismus (Abgang von Flüssigkeiten und Mineralien) hinzukommen. Diese Beschwerden wiederholen sich gern periodisch und die Krankheit gehört zu den sog. autoimmunen Krankheiten (sie begleitet z.B. Erythema nodosum, Uveitis, Rheumatoide Arthritis u. ä.). Die Ursache dieser Krankheiten ist nicht genau bekannt, aber einige Risikofaktoren schon: Rauchen, hormonelle Antikonzeption, Beseitigung der Nasenmandeln, Stress und unangemessene Ernährung. Die Behandlung nach der westlichen Medizin besteht in der Verabreichung entzündungshemmender Medikamente vom Typ Aminosalizylate (z.B. Sulfasalazine), Kortikoide (z.B. Prednison oder Medrol) und Immunsuppressiva (z.B. Azathiaprine oder Cyclosporin), in schwereren Fällen auch die chirurgische Beseitigung des entzündlichen Teils des Darms mit einem künstlichen Ausgang (Ileostomie)./p>

Gesichtspunkt der chinesischen Medizin

Die chinesische Medizin reiht die obigen Krankheiten zu den chronischen Durchfällen mit Blut, mit ständigen Veränderungen im Darm. Nach der TCM gibt es einige Ursachen für die Entstehung dieser Beschwerden:

  1. Angriff durch einen Außenschadstoff - entweder Feuchtigkeit/Hitze SHI/RE oder heißes Toxin RE DU, die die Milz PI, den Magen WEI und die Därme CHANG. attackieren.
  2. Unregelmäßige Nahrungsaufnahme, übermäßiger Verzehr von gebratenen, fetten oder gewürzten Gerichten, Alkohol, Rauchen - das alles verletzt die Milz PI, den Magen WEI und die Därme CHANG und kann die innere Feuchtigkeit/Hitze SHI/RE oder das heiße Toxin RE DU bilden.
  3. Emotionsfaktoren - Befürchtungen, Beklommenheit, Angst, Sorgen, Ärger usw. - alle diese Emotionen attackieren die Strömung der Leberenergie Qi und verursachen deren Stagnierung GAN QI ZHI, die dann die Milz PI, den Magen WEI und die Därme CHANG unterdrückt . Die Stagnation der Energie Qi QI ZHI führt nach einer bestimmten Zeit zur Entstehung der Hitze RE und gemeinsam mit der unterdrückten Energie Qi in der Milz und im Magen PI/WEI QI ZHI führt sie auch zur Entstehung der Feuchtigkeit und der Hitze SHI/RE.
  4. Konstitutionelle Schwächung der Energie der Milz PI QI XU, des Magens WEI QI XU und der Nieren SHEN QI XU.

 

1. Feuchtigkeit/Hitze SHI RE + heißes Toxin RE DU

Symptome: starker Durchfall mit Schleim und Blut, häufiger Stuhlgang, Krämpfe im Bauch (Tenesmen), Bauchschmerzen, Brennen im Enddarm, Anämie, Fieber, manchmal auch Übelkeit mit Erbrechen. Heißes Toxin RE DU entspricht in der westlichen Medizin z.B. der virulenten Bakterie und es verursacht z.B. auch die Erhöhung des CRP (C-reaktives Protein) im Blut.
Zunge: rot mit klebrigem gelbem Belag
Puls: gleitend HUA, gespannt XIAN, schnell SHUO
Kräutermischungen: Thron der kaiserlichen Gnade(Code 017) + Austrocknung der Reisterrassen (Code 021) + Getränk der chinesischen Weisen (Code 900)
Nahrung:

Empfohlen:

Getreidepflanzen und Hülsenfrüchte: Weiße Perle des Ostens (Code 910), Weizen Dinkel (Bulgur), Graupen, Amarant, Vollkornreis, Rundkornreis, Mungobohnen, Bohnen Adzuki, Miso Pasta, Tofu

Gemüse und Pilze: Edelpilze, Champignons, Pilze Shiitake, Spargel, Zichorie, Kürbis, Zucchini, Artischocken, frisches rohes Kraut, Sellerie, Radieschen, Gurken

Fische und Meeresfrüchte: Krabben, Krevetten, Tintenfische, Meeresalgen Nori

Fleisch: Kaninchen, Schweinehirn, Nieren, Leber

Obst, Nüsse und Samen: Erdbeeren, Feigen, Grapefruit, Birnen (vor allem Schalen), Weintrauben, Himbeeren, rote Johannisbeere, Melonen

Gewürze und Kräuter: Basilikum, Süßholz, Aloe, Pfefferminze, Löwenzahn, Margerite, Chrysantheme

Getränke und Sonstiges: grüner Tee, Getränk der chinesischen Weisen (Code 900), frischer Quark, Molke, frische Naturkäsesorten (Gervais)

Nicht empfohlen:

Lebensmittel, die die sog. Hitze und das Feuer in den Organismus bringen, wie scharfe Gewürze, Alkohol und schwarzer Kaffee, fette Gerichte, gesalzene, gegrillte, lange gebackene, gebratene und geräucherte Gerichte, Wurstwaren, Konserven, Süßigkeiten, Kuhmilch und Milcherzeugnisse sind (es handelt sich jedoch um keine nichtpasteurisierte und nichthomogenisierte Kuhmilch – also direkt vom Erzeuger oder sog. Milch vom Container, sonst ist auch Ziegen- und Schafmilch geeignet). Es werden nicht einmal das Kochen im Schnellkochtopf und das Überessen, sowie auch der Konsum größerer Mengen von Fleisch und vor allem Wildbret empfohlen.

 

2. Stagnierende Qi der Leber GAN QI ZHI mit der schwachen Energie der Milz PI QI XU mit der Feuchtigkeit und mit der Hitze SHI/RE

Symptome: wiederholte Attacken des Durchfalls mit Schleim und Blut, häufiger und zwingender Stuhlgang, weicher Stuhl und Durchfall, vor allem bei Stress (Ärger, Zorn, Sorgen, Befürchtungen, Ängstlichkeit, Angst u. ä.), Bauchschmerzen, die in die inneren Oberschenkel ausstrahlen und die sich nach dem Abgang des Stuhlgangs oder der Blähungen mildern, der Durchfall kann sich mit der Verstopfung abwechseln, innere Tension und Spannung und leichte Gereiztheit.
Zunge: blass oder lila, evtl. auch rote Ränder (im Falle des Feuers der Leber GAN HUO)
Puls: gespannt XIAN, faserig XI
Kräutermischungen: Konsonanz der zauberhaften Verwandlung (Code 063) + Beruhigung des Windsturms (Code 064) + Getränk der chinesischen Weisen (Code 900)
Nahrung:

Empfohlen:

Getreidepflanzen und Hülsenfrüchte: Bohnen (alle Arten), grüne Erbsen

Gemüse und Pilze: Zwiebel, Knoblauch, Kürbis, Möhre, Schnittlauch, Porree, Feldsalat, Paprika, Weißkraut, Kohlrabi, Pilze Shiitake, Champignons

Fische und Meeresfrüchte: Miesmuscheln (Muscheln)

Fleisch: Rind- und Kalbfleisch

Obst, Nüsse und Samen: Grapefruit, Mandarine, Apfelsine, Zitrone, Limette, Melonen (auch Kerne), Pflaumen, Oliven

Gewürze und Kräuter: Mandarinenschale, Apfelsinenschale, Zitronenschale, Sternanis, Basilikum, Fenchel, Kardamom, Kümmel, Dill, Kurkuma, Pfefferminze, Oregano, gemahlener Paprika, Rosmarin, Safran

Getränke und Sonstiges: Zichorienkaffee (Caro), Getränk der chinesischen Weisen (Code 900), Hühnerei

Nicht empfohlen:

Lebensmittel, die die sog. Stagnation der Energie Qi verursachen, wie schwere, fette und fleischige Gerichte, Milch und Milchprodukte (vor allem Kuhmilch), gegrillte und gebratene Lebensmittel, Süßigkeiten, Zucker, rotes Fleisch (vor allem Wildbret und Lammfleisch), Datteln, Alkohol und schwarzer Kaffee, Kartoffeln.

 

3. Mangel an Energie Qi der Milz mit der Feuchtigkeit und Hitze PI QI XU + SHI/RE

Symptome: wiederholte Attacken von Durchfall mit Schleim und Blut, die sich mit dem Stuhl mischen, der unverdaute Nahrungsreste enthält, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, blasses Aussehen, einfacher Gewichtsverlust
Zunge: blass und geschwollen mit Zahnabdrücken, der Belag ist dünn oder stark gelb und gleitend.
Puls: faserig XI, tief CHEN, evtl. auch gespannt XIAN
Kräutermischungen: Festmahl der fünf Geschmacksrichtungen (Code 105) + Aufräumen des Getreidespeichers (Code 073) + Getränk der chinesischen Weisen (Code 900)
Nahrung:

Empfohlen:

Getreidepflanzen und Hülsenfrüchte: Weiße Perle des Ostens (Code 910), Weizen Dinkel (Bulgur), Graupen, Hafer, Hirse, Kuskus, Weizenkleie, wilder Vollkornreis, Polenta (Maisbrei), Linsen (grün und auch rot), weiße Bohnen, Erbsen, Kichererbse, Sojabohnen, Tofu (Sojakäse)

Gemüse und Pilze: Kürbis, Zucchini, Möhre, Selleriekraut, Wirsing, Rosenkohl, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Shiitake-Pilze

Fische und Meeresfrüchte: Forelle, Zander, Hecht, Aal, Lachs, Karausche, Königsmakrele, Thunfisch, Fischfilet, Dorsch, Seehecht, Sardinen, Krabben, Krevetten

Fleisch: Rindfleisch (gekocht), Kalbfleisch, Kaninchen, Gans, Huhn, Pute, Taube, Leber

Obst, Nüsse und Samen: Weintrauben, Kirschen, Kokos, Datteln, Feigen, Ananas, Himbeeren, Haselnüsse, Walnüsse

Gewürze und Kräuter: Fenchel, Süßholz, Ahornsirup

Getränke und Sonstiges: Getreidekaffee (Dinkel), Getränk der chinesischen Weisen (Code 900), Ziegen- und Schafmilch und -Käse, Tofu (Sojakäse)

Nicht empfohlen:

Lebensmittel, die die Energie Qi des Organismus schwächen, wie rohes Gemüse und rohes Obst, tiefgekühlte Lebensmittel, Eis und kalte Getränke, Kuhmilch und Milcherzeugnisse (es handelt sich jedoch um keine nichtpasteurisierte und nichthomogenisierte Kuhmilch – also direkt vom Hersteller oder sog. Milch vom Container, sonst ist auch die Ziegen- und Schafmilch geeignet) und Süßigkeiten (weißer Zucker), grüner und schwarzer Tee, Alkohol und schwarzer Kaffee, Pfeffer, Cashewnüsse, Schokolade, Rhabarber, Mandeln, Sellerie, Kohlrabi, Kraut, Mangold und Roggen.

 

4. Mangel an Energie Qi der Milz und der Nieren PI/SHEN QI XU

Symptome: wiederholte Attacken der Darmentzündungen, weißer wässriger Schleim im Stuhl, stumpfe Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Lenden- und Knieschmerzen, kalte Extremitäten, Kältegefühl im Rücken- und Bauchbereich, Verschlechterung der Beschwerden nach dem sog. kalten Essen (Eis, kalte Getränke, rohes Gemüse und rohes Obst u. Ä.).
Zunge: blass und aufgeschwollen mit Zahnabdrücken mit dünnem wässrigen Belag
Puls: tief CHEN und schwach XU
Kräutermischungen: Tigerquelle (Code 152) + Wonne inmitten der Nacht (Code 172) + Getränk der chinesischen Weisen (Code 900)
Nahrung:

Empfohlen:

Getreidepflanzen und Hülsenfrüchte: Rundkornreis, Hafer

Fische und Meeresfrüchte: Forelle, Lachs, Flussaal, Karpfen, Sardinen, Miesmuscheln (Muscheln), Langusten, Krevetten

Fleisch: Lamm-, Ziegenfleisch, Wildbret, Hase, Wildente, Hammelfleisch, Nieren, Leber

Obst, Nüsse und Samen: Himbeeren, Haselnüsse, Walnüsse, Edel-Kastanie, Pistazien, Weintrauben, Kokosmilch

Gewürze und Kräuter: Ingwer (auch getrocknet), Sternanis, Fenchel, Zimt, Kümmel, Muskatnuss, Kurkuma, Porree, Knoblauch, Dill, Schnittlauch, Ginseng, Trüffeln

Getränke und Sonstiges: Ingwertee, Zimttee, Glühwein

Nicht empfohlen:

Lebensmittel, die die sog. Kälte in den Organismus bringen, wie rohes Gemüse und rohes Obst (vor allem Südfrüchte), kalte Getränke, industriell aufbereitete Lebensmittel (Halbfabrikate), kalte und abkühlende Gerichte, Rohkost, tiefgekühlte und gekühlte Lebensmittel, Milcherzeugnisse (aus Kuhmilch) und weißer Zucker. Beispiele der für Sie ungeeigneten Lebensmittel und Getränke: Tomaten, Gurken, tropisches Obst, Kuhmilch und Milcherzeugnisse (es handelt sich jedoch nicht um nichtpasteurisierte und nichthomogenisierte Kuhmilch – also direkt vom Hersteller oder sog. Milch vom Container, sonst ist auch Ziegen- und Schafmilch geeignet), Eis, Orangensaft, weißer Zucker, schwarzer und grüner Tee, Alkohol und schwarzer Kaffee.

Dr. med. Petr Hoffmann