Zöliakie oder Glutenallergie
Zuerst der Standpunkt der westlichen Medizin
Die Glutenallergie oder Zöliakie ist in den Augen der modernen Medizin eine lebenslange Autoimmunerkrankung. Das Gluten (Klebereiweiß) ist ein Gemisch der Eiweißstoffe Gliadin und Glutenin, die sich im Weizen, in der Gerste und im Roggen befinden, jedoch können einige Allergiker auch auf Hafer reagieren, der einen dem Gluten ähnlichen Eiweißstoff, Avenin, enthält.
Bei der Zöliakie regt der Glutenverzehr das Immunsystem zur Bildung von Gegenstoffen an, die die sensible Schleimhaut des Darms angreifen, die für die Absorption der Nährstoffe aus der Nahrung verantwortlich ist. Der wiederholte Konsum des die Allergie hervorrufenden Lebensmittels führt zur Entzündung der Darmschleimhaut, beziehungsweise bis zu ihrer Atrophie (Verkleinerung) mit der nachfolgenden Störung der Fähigkeit zum Verdauen der Lebensmittel. Die entstandene Malabsorption (Störung der Verdauung und der Nährstoffabsorption) kann zur Grundlage für die Entstehung der milden Verdauungsbeschwerden, aber auch der ernsthaften Zustände der Anämie und Osteoporose, der extremen Müdigkeit, der Depressionen werden oder zu wiederholten Fehlgeburten führen. Sie kommt jedoch auch durch die Beschwerden und Erkrankungen zum Ausdruck, die man auf den ersten Blick in keinem Zusammenhang mit der Glutenunverträglichkeit sieht, z.B. Ekzeme, Hautentzündungen, Akne, Allergien, Pollenschnupfen, Asthma, wiederholte Entzündungen der oberen Atemwege, Immunschwäche, Autoimmunerkrankungen, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa.
Das Gluten befindet sich üblicherweise im Gebäck und in Teigwaren, aber es ist auch in vielen anderen Lebensmitteln verborgen, wie zum Beispiel Wurst, Salatdressings oder Bier. Die glutenfreie Diät kann in der Ernährung genügend sein, jedoch wegen der möglichen geringeren Aufnahme von Getreide droht der Mangel an Ballaststoffen und dadurch auch die Verstopfung. Deshalb ist es bei der glutenfreien Diät nötig, genügend an Ballaststoffen reiche Lebensmittel zu konsumieren, wie zum Beispiel Gemüse und Hülsenfrüchte. Empfohlen werden ebenfalls Hirse, Buchweizen, Mais, Reis und Amarant.
Die strenge glutenfreie Diät ist der grundlegende therapeutische Schritt bei der Glutenallergie. Im Falle ihrer Einhaltung wird der Zustand der Darmschleimhaut regeneriert, aber jede geringste Verletzung der Diät kann die Darmwand und ihre Funktionsfähigkeit wieder belasten. Nach der Feststellung der Glutenunverträglichkeit und nach der Aufnahme der glutenfreien Diät ist es in einigen Fällen nützlich, auch Kuhmilch und Produkte hieraus zumindest für eine bestimmte Dauer auszuschließen.
Wie kann man die Glutenallergie feststellen?
- Im Falle chronischer unerklärlicher Verdauungsbeschwerden wird empfohlen, die strenge Eliminierung der Hauptlebensmittelallergene, d.h. Kuhmilch und/oder Gluten für die Dauer einiger Wochen (ca. 4–6) zu probieren.
- Im Falle der festgestellten Glutenallergie ist es nötig, das Gluten von der Ernährung absolut auszuschließen, es kommt gewöhnlich zum Abklingen der Beschwerden und zur Regeneration der Darmschleimhaut.
Bei Interesse an der ursächlichen Problemlösung wird empfohlen, die Diagnostik und die folgende Therapie auch gemäß der TCM zu versuchen:
Standpunkt der traditionellen chinesischen Medizin
Nach der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) sind die Glutenallergien, Kuhmilchproteinallergie, Laktoseunverträglichkeit und auch andere Lebensmittelallergien in der Realität verschiedene Formen des Energiedefizits auf dem Niveau der Milzbahn. Dieser Zustand hat jedoch mit den Milzkrankheiten, die in der modernen Medizin bekannt sind, nichts zu tun. Vom Standpunkt der TCM ist die Milz für die Verdauung verantwortlich und ihr Energieungleichgewicht kommt durch die Verdauungsbeschwerden (wie z.B. bei der Zöliakie) zum Ausdruck. Die ursprüngliche Ursache des Mangels an der Milzenergie können die angeborene Disposition, ungesunde Ernährung, ungeeignete Verpflegung, der Stress, der Lebensstil oder die wiederholte Einnahme von Antibiotika und Hormonen (einschließlich hormonaler Schwangerschaftsverhütungsmittel) sein, die „das Verdauungssystem abkühlen“, die die Yang-Energie der Milz ausschöpfen und durch die Verletzung der Beziehung zwischen der Milz und dem Magen die Nutzbarkeit der Nährstoffe aus der Nahrung verschlechtern. Die durch die Glutenallergie gegebenen Verdauungsbeschwerden können deshalb durch die Kombination der Diät und der Therapie mittels der Kräuter der traditionellen chinesischen Medizin am besten gelöst werden, und zwar immer nach der genauen TCM-Diagnostik.
Therapie der Zöliakie nach der TCM
wird, neben der glutenfreien Diät, im Folgenden bestehen:
- Stärkung der Milz PI QI XU
- Austrocknen der Feuchtigkeit SHI
- Abkühlen von HAN oder Erwärmung von RE des Organismus aufgrund des Konstitutionstyps
1. Stärkung der Milz
Getränk der chinesischen Weisen (Code 900)
- stärkt die Milz PI QI XU und scheidet Feuchtigkeit SHI aus
- sondert Schleim TAN ab und beseitigt Blockierungen YU
- kühlt die Wärme RE ab und scheidet heiße Toxine RE DU aus
- stärkt die Qi Energie der Nieren und Lungen
- regelt die QI Energie und harmonisiert die mittlere Feuerstelle
Das Hauptkraut in diesem Tee ist das Hiobs-Tränengras YI YI REN. Seine Außergewöhnlichkeit besteht in der Stärkung des Organismus (Nieren, Milz, Lungen), ohne dabei „in den Nieren gespeicherte Eigenreserven zu verbrennen“, andererseits scheidet es Schadstoffe aus dem Organismus (heiße Toxine, Feuchtigkeit, Schleim) aus, womit dieses Hiobs-Tränengras seinem Namen nicht gerecht wird und im Gegenteil bestrebt ist, alles ins Gute umzuwandeln. Im Wesentlichen ist es ein ideales Frühstück für den heutigen Menschen (in Form eines Instantpulvers), das seinen Organismus stärken muss (ohne Nebenwirkungen) und zugleich auch den Körper von unerwünschten Ablagerungen (aus Wurst, usw.) dränieren, im heutigen Jargon, sog. entgiften, harmonisieren und tonisieren muss. Die restlichen 10 % in der Mischung bildet dann Mandarinenrinde CHEN PI – sie ist bitter und regt die Ausscheidung an, ist prickelig und kann zerstreuen, ist warm und kann harmonisieren, ist aromatisch und kann trocknen, sodass die Milz „erwacht“. Ihre Fähigkeit, hunderte Krankheiten zu heilen, besteht einfach in der Ausnutzung der Wirkung, die Qi Energie zu regulieren und die Feuchtigkeit zu trocknen, sowie den Schleim und TAN aufzulösen.
Erröten des Gänseblümchens (Code 065) stärkt ebenfalls die Energie Qi der Milz PI QI XU, leitet die schädliche Feuchtigkeit SHI ab und ernährt das ungenügende Blut der Leber XUE XU, es beseitigt den Nahrungsstau JI SHI und harmonisiert die Verdauung. Das ideale Kräuterpräparat für die heutige Zeit hilft vor allem Frauen, wenn sie an Verdauungsproblemen (Zöliakie, Aufblähung, Druck um den Nabel herum...) leiden, die oft mit der Einnahme einer hormonellen Antikonzeption verbunden sind.
2. Austrocknen der Feuchtigkeit
A. Unterstützung der Harnausscheidung
Lebensmittel, die die Harnausscheidung kräftig unterstützen, ohne dass sie dabei die Nieren verletzen (wie z.B. chemische Medikamente Diuretika), sind kleine rote Bohnen Adzuki, Mais, Hirse, Sojabohnen und Knoblauch.
B. Austrocknen der Flüssigkeiten aus Körpergeweben
Lebensmittel, die den Körper austrocknen, sind vor allem die Hiobsträne, Hyazinthbohnen und Saubohne (Pferdebohne). Es handelt sich um aromatische Lebensmittel, die Wasser absorbieren, also sie stoppen zum Beispiel auch den Durchfall. Sie saugen extrem das Wasser aus den Körpergeweben, das dann mit dem Harn ausgeschieden wird. Diese speziellen Lebensmittel werden bei uns nicht angebaut, aber sie werden importiert, z.B. Weiße Perle des Ostens (Code 910).
3. Abkühlen oder Erwärmen des Organismus aufgrund des Konstitutionstyps
Ob der Mensch die Konstitution Feuchtigkeit/Hitze oder Feuchtigkeit/Kälte hat, stellt man einfach durch das Ausfüllen des Tests Gute Ernährung fest, und zwar sofort und kostenlos.
A. Abkühlen des Körpers unterstützt das Ausscheiden der Feuchtigkeit – Typ FEUCHTIGKEIT / HITZE – SHI / RE
Die Lebensmittel, die den Körper abkühlen, sind Mungobohnen und Zucchini. Diese Lebensmittel kühlen nicht nur den Organismus ab, sondern Mungobohnen haben überdies Entgiftungs-, umgangssprachlich gesagt blutreinigende Wirkungen, sodass sie auch bei der Behandlung der Hautentzündungen, Ekzeme oder inneren Entzündungen bei dieser Konstitution Feuchtigkeit/Hitze behilflich sind. Die Strategie ist es, den Körper abzukühlen und so dem Wasser den Abfluss zu ermöglichen. Von den Kräutermischungen werden z.B. Festmahl der fünf Geschmacksrichtungen (Code 105) oder Beruhigung der gekräuselten Oberfläche (Code 062) verwendet.
B. Erwärmung des Körpers unterstützt das Ausscheiden der Feuchtigkeit – Typ FEUCHTIGKEIT / KÄLTE – SHI / HAN
Die Lebensmittel, die den Körper erwärmen und die einen scharfen, süßen Geschmack haben, sind frischer Ingwer und gemahlener Zimt (jedoch kein Zimtzucker!). Diese Lebensmittel haben die heiße oder warme Energie und einen scharfen süßen Geschmack. Die heiße oder warme Energie erwärmt den Körper, der danach die Feuchtigkeit verdampft, der scharfe Geschmack ruft das Schwitzen hervor, das die Feuchtigkeit abführt, und der süße Geschmack unterstützt das Harnausscheiden. Das alles erfüllt ein Stück Zimtrinde. Frischer Ingwer erwärmt den Körper ebenfalls und führt die Feuchtigkeit durch das Schwitzen ab. Das Ziel ist es, den Körper so zu erwärmen, dass das Wasser anfängt, vom Körper entweder in Form des Harns, oder in Form des Schweißes abzufließen. Von den Kräutermischungen werden z.B. Konsonanz der zauberhaften Verwandlung (Code 063) oder Tänzerin im Obstgarten (Code 022) verwendet.
Text: Dr. med. Petr Hoffmann
Illustration: akad. arch. David Vávra