Parkinson-Krankheit
Der westlichen Medizin nach ist die Parkinson-Krankheit ein klinisches Syndrom, das durch schlechte Bewegung, Versteifung und Zittern charakterisiert ist, was das Ergebnis der Beschädigung der Stammganglien des Gehirns ist. Es handelt sich um eine neurodegenerative Erkrankung des Zentralnervensystems, die direkt mit dem Schwund der Nervenzellen im Gehirnteil mit dem Namen Substantia Nigra (schwarze Substanz) zusammenhängt. Diese Zellen produzieren im Normalzustand das Dopamin, was ein Neurotransmitter (Überträger) ist, der die Übertragung der Signale zwischen den Nervenzellen (Neuronen) absichert. Der Mangel am Dopamin verursacht, dass der Patient allmählich unfähig wird, seine Bewegung zu bewältigen oder zu kontrollieren. Die Parkinson-Krankheit ist durch einen übermäßigen Verlust der Nervenzellen verursacht, die im Gehirn den Neurotransmitter Dopamin produzieren, also den Stoff, der die Tätigkeit eines bestimmten Gehirnteils mit der Bezeichnung Stammganglien reguliert. Diese beteiligen sich vor allem an der Regulierung der Mobilität, von daher verursacht der Mangel an Dopamin die Störungen der Mobilität. An dieser Krankheit leiden bei uns heute ungefähr 10 000 - 15 000 Menschen, und sie tritt am häufigsten zwischen dem 50. – 60. Lebensjahr auf. Das Dopamin kann auf verschiedene Weisen ersetzt werden, trotzdem kommen in den mehr fortgeschrittenen Krankheitsphasen schwerwiegende Bewegungsbeschwerden vor, der Zustand ändert sich während des Tages. Die Patienten können einige Male am Tag den Eindruck fast gesunder Menschen erwecken und andererseits können sie unter Aufgebot aller Kräfte versteift sitzen oder umgekehrt an unwillkürlichen Bewegungen leiden. Eine häufige Äußerung ist das Zittern. Zustände der Langsamkeit und der Versteifung oder absichtslose Bewegungen erschweren einigen Patienten die üblichen Lebenssituationen, z.B. die Ungeschicklichkeit an der Kasse im Supermarkt, OFF-Zustände, bei denen kann man nicht in Gang kommen kann, Situationen im Restaurant, Kino, Theater u. ä. Die Patienten haben oft Probleme mit der Kommunikation, mit der schwierigen Artikulierung, mit dem falschen Schreiben. Das oft ausdruckslose Gesicht und die seltsamen Bewegungen erwecken einen sonderbaren Eindruck, hinter der „Maske“ verbirgt sich jedoch ein intelligenter Mensch. Der Begleiter des Patienten kann die Depression sein, im Alter kommen weitere psychische Beschwerden hinzu. Soviel also die westliche Medizin.
Und was denkt die TCM darüber?
Die Parkinson-Krankheit ist in erster Linie als Symptom des Leberwinds GAN NEI FENG - Zittern, schwerer Schwindel und Drehschwindel, Ticks, Muskelzuckungen, Gefühllosigkeit und Kribbeln der Extremitäten - zu sehen. Der Wind der Leber GAN NEI FENG wird immer primär durch den Mangel an Yin der Leber GAN YIN XU und durch den Mangel an Blut der Leber GAN XUE XU verursacht, welche so die Sehnen, Bänder und Akupunkturbahnen JING und LUO nicht genügend ernähren. Aber der Wind der Leber GAN NEI FENG kann sich auch aus anderen Möglichkeiten - der Hitze RE, dem Feuer der Leber GAN HUO und dem Aufstieg des Leber-Yang GAN YANG SHI zusammensetzen. Zum einfacheren Verständnis können wir uns Yin als Öl im Motor vorstellen, das ungenügend ist (Mangel an Yin und Blut der Nieren und der Leber), und der Motor wird so leichter überhitzt (Aufstieg des Leber-Yang und des Leberwindes) oder im Fall des überhitzten Motors (Hitze RE oder das Feuer der Leber HUO) entsteht über dem erhitzten Motor der bestimmte heiße Wind - als wenn der Wald brennt und darüber der heiße Wind wirbelt… Deshalb muss man auch bei der Behandlung der Parkinson-Krankheit nach der TCM das Blut der Leber ernähren und in Bewegung bringen und den Wind dämmen.
Ursachen nach der TCM
1. Überarbeitung und übermäßige sexuelle Aktivität. Die Arbeit, die übermäßig, lang andauernd und ohne genügende Erholung ist, schwächt im Laufe der Zeit die Essenz der Nieren SHEN JING XU und vor allem das Yin der Nieren SHEN YIN XU. Wenn die Überarbeitung überdies mit dem übermäßigen Sex bei Männern begleitet wird, führt sie so zu einer noch größeren Schwächung der Nierenessenz SHEN JING XU. Der Mangel am Yin der Nieren SHEN erzeugt dann die Entstehung des Innenwindes NEI FENG.
2. Nahrung. Der übermäßige Verzehr von schweren und fetten Gerichten oder Süßigkeiten führt zur Entstehung des Schleims TAN, der im Laufe der Zeit mit dem Feuer HUO vor allem dann kombiniert wird, wenn Alkohol dazukommt. Das Feuer HUO erzeugt dann die Entstehung des Innenwinds NEI FENG.
3. Emotionsstress. Ärger, Frustration, Bosheit verursachen den Aufstieg des Leber-Yang GAN YANG SHI, der im Laufe der Zeit die Entstehung des Innenwinds NEI FENG ermöglicht.
Therapie:
1. Mangel am Blut der Leber GAN XUE XU, der den Innenwind NEI FENG erzeugt | ||
Symptome: langandauerndes heftiges Zittern der Extremitäten, blasses Aussehen, langer steifer Blick, Unlust zum Sprechen, steifer Nacken, Krämpfe in den Extremitäten, mühsame Bewegung, unkoordinierter Gang, Schwindel, unscharfes Sehen, Schwitzen, Verschlechterung der Bewegung | Zunge: blass, dünn und zitternd | Kräutermischungen: Armreif der acht Perlen (Code 191) + Lockerung der angespannten Sehne (Code 112) + Getränk der chinesischen Weisen (900) + Getränk aus echtem Ginseng (Code 822) |
2. Das steigende Yang der Leber GAN YANG SHI erzeugt den Innenwind NEI FENG (aufgrund des Mangels am Yin der Leber GAN YIN XU) | ||
Symptome: Zittern, Ticks des Gesichts, starker Schwindel und Drehschwindel, Ohrenpfeifen, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Trockenheit im Hals, trockene Augen, unscharfes Sehen, Gefühllosigkeit oder Kribbeln der Extremitäten, verschlechtertes Gedächtnis | Zunge: normale Farben und ohne Belag | Kräutermischungen: Freude des sich einstellenden Schlafes (Code 127) + Lockerung der angespannten Sehne (Code 112) + Ge-tränk der chinesischen Weisen (900) + Getränk aus echtem Ginseng (Code 822) |
3. Das steigende Yang der Leber GAN YANG SHI generiert den Innenwind NEI FENG (aufgrund des Mangels an Yin der Leber und der Nieren GAN YIN XU) | ||
Symptome: Zittern, Ticks des Gesichts, starker Schwindel und Drehschwindel, Ohrenpfeifen, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Trockenheit im Hals, trockene Augen, unscharfes Sehen, Gefühllosigkeit oder Kribbeln der Extremitäten, verschlechtertes Gedächtnis, Rückenschmerzen, schwaches Urinieren, nächtliches Schwitzen | Zunge: normale Farben ohne Belag | Kräutermischungen: Entwirren des verwickelten Knäuels (Code 068) + Lockerung der angespannten Sehne (Code 112) + Ge-tränk der chinesischen Weisen (900) + Getränk aus echtem Ginseng (Code 822) |
4. Das steigende Yang der Leber GAN YANG SHI generiert den Innenwind NEI FENG (aufgrund des Mangels am Blut der Leber GAN YUE XU) | ||
Symptome: Zittern, Schwindel, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Trockenheit im Hals, unscharfes Sehen, Gefühllosigkeit oder Kribbeln der Extremitäten, verschlechtertes Gedächtnis, Schlaflosigkeit | Zunge: blass und dünn | Kräutermischungen: Zartheit der himmlischen Fee (Code 052) + Lockerung der angespannten Sehne (Code 112) + Ge-tränk der chinesischen Weisen (900) + Getränk aus echtem Ginseng (Code 822) |
5. Feuer der Leber HUO erzeugt den Innenwind NEI FENG | ||
Symptome: Zittern, Gereiztheit, Neigung zu Zornausbrüchen, Ohrenpfeifen und/oder Taubheit (mit plötzlichem Anfang), Kopfschmerzen in den Schläfen, Schwindel, rotes Gesicht und rote Augen, Durst, bitterer Geschmack, durch Träume gestörter Schlaf, Verstopfung mit trockenem hartem Stuhlgang, dunkelgelber Harn, Nasenbluten eventuell auch Bluterbrechen | Zunge: rot mit roten Rändern und dem trockenen gelben Belag | Kräutermischungen: Pille des Enzian (Code 014) + Lockerung der angespannten Sehne (Code 112) + Ge-tränk der chinesischen Weisen (900) |
6. Der heiße Schleim erzeugt den Innenwind NEI FENG | ||
Symptome: Zittern, Fettsucht, langer starrer Blick, Unlust zur Bewegung, Druckgefühl auf der Brust, Trockenheit im Mund, Schwitzen, Schwindel, Ausspeien des gelben Schleims, Versteifung im Lendenbereich und Nacken, Zittern der Extremitäten, das sich anhalten lässt | Zunge: rot mit gelbem klebrigem Belag | Kräutermischungen: Baldachingemach (Code 036) + Lockerung der angespannten Sehne (Code 112) + Ge-tränk der chinesischen Weisen (900) |
7. Blockade des Bluts YU XUE und Stagnation der Energie Qi QI ZHI in den Bahnen LUO | ||
Symptome: chronisches Zittern, Unruhe, Schlaflosigkeit, dunkles Aussehen des Gesichts, langer starrer Blick, Kribbeln der Extremitäten, unverständliches Sprechen, Kopfschmerzen, dunkle Nägel | Zunge: schwach violett | Kräutermischungen: Heben der eingesunkenen Schleusen (Code 040) oder Spaziergang durch den Rosengarten (Code 043) + Lockerung der angespannten Sehne (Code 112) + Getränk der fünf Sterne (850) |
8. Mangel an Yin der Nieren und der Leber SHEN/GAN YIN XU | ||
Symptome: Abmagerung, Schwindel, Ohrenpfeifen, Schlaflosigkeit, durch Träume gestörter Schlaf, Kopfschmerzen, nächtliches Schwitzen, geistige Unruhe, Schmerzen im Lendenbereich und in den Knien, Gefühllosigkeit der Extremitäten, Versteifung im Lendenbereich und im Nacken, Zittern des Kopfs, wackelnde Zähne und Zittern des Kiefers, langandauerndes Zittern der Extremitäten, Krämpfe in den Extremitäten, mühsamer und ungelenker Gang, langer starrer Blick, verschlechtertes Gedächtnis | Zunge: dünn, ohne Belag und bewegend (im Falle der Hitze auf Grund des Mangels an RE XU ist sie dann auch rot) |
Kräutermischungen: Entwirren des verwickelten Knäuels (Code 068) + Lockerung der angespannten Sehne (Code 112) + Getränk der chinesischen Weisen (900) + Getränk aus echtem Ginseng (Code 822) |
Text: Dr.med. Petr Hoffmann