GEBURT DES PHÖNIX (Code 009) – Huang qin
Tchaj-cu begründete die große Sung-Dynastie. Nach ihm bestieg Tchaj-cung den Thron. Beide Kaiser förderten die bürgerliche Regierung und unterdrückten das Heer. Die Bevölkerung lebte im Frieden und das Land blühte auf.
Der kaiserlichen Familie wurde der Sohn Cheng-cung geboren. Er war sehr tapfer. Sobald er erwachsen geworden war, begab er sich selbst durch das gesamte Reich. Er wanderte bis in die Stadt am See. Er erblickte ein Mädchen am Ufer und sein Blut geriet in Wallung. Er hätte sie bis ans Weltende entführt. Das war aber nicht nötig. Die Eltern waren sehr stolz darauf, dass er sie heiraten wollte.
Das junge Paar kehrte in die Hauptstadt des Reiches zurück. Anstelle einer Feier erlebten sie jedoch die Beerdigung seines Vaters. Cheng-cung bestieg daher den Thron. Der honigsüße Palast summte wie ein aufgeregter Bienenstock.
Dieser Junge! Nimmt ein unedles Mädchen zur Frau. Und wie sich die beiden auf dem Himmelsthron sonnen!
In den Palastwinkeln entstand ein schnöder Plan. Es trafen Nachrichten über einen Einbruch der Barbaren aus dem Norden ein. Der Kaiser zögerte nicht und brach an der Spitze seiner Truppen auf.
Die junge Kaiserin blieb allein im Palast zurück. Umso mehr fühlte sie das Kind, das sie im Leibe trug. Es wuchs, wurde stärker und stärker, und manchmal schlug es wie ein Fohlen aus. Die Schatten kamen jedoch bis in ihre Zimmer. Nach dem Morgengetränk zerschnitt ein starker Schmerz ihren Schoß. Als sie aufschrie, lief die Kinderfrau ihr Zimmer. Als sie das erblasste Gesicht sah, drehte sie sich um und schlug die Tür zu. Sie verschloss die Tür. Die Kaiserin erblasste noch mehr. Wurde sie auch von der guten Kinderfrau verraten? Sie hatte sich doch schon um Chengs Großvater gekümmert. Und selbst ihr Ehemann hatte vor der Abreise wiederholt, dass sie sich auf sie verlassen könne. Vor Schmerz wurde ihr schwarz vor den Augen.
„Goldenes Licht!“ Geht die Sonne zu Hause am See auf? Nein, die Kinderfrau verabreicht ihr nur ein Getränk. Die Kräuter riechen wie sprießendes Gras.
Drei Tage hatte sich die Kinderfrau nicht vom Bett der Kaiserin gerührt. Am vierten Tag öffnete sich die Tür. Der aufgeregte Kaiser betrat das Zimmer. Cheng-cung war zwar jung, hatte auf seinen Reisen jedoch unendlich viel Erfahrung gesammelt. Das Märchen über Barbaren vom Norden durchschaute er bald und die Verräter in seinen Truppen entdeckte er früher, als sie angreifen konnten. Sein Blick wurde weich, als er seine Hand auf den Bauch seiner Frau legte. Er fühlte das Land am See. Er fühlte ein lebhaftes Fohlen. Er fühlte, dass der Sohn seinen Vater übertreffen wird.
Aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizinchinesischen Medizin kühlt Huang Qin (Scutellariae baicalensis radix) die Hitze ab und sondert diese aus, kühlt das Blut ab, stillt Blutung und zieht steigendes Yang der Leber herunter. Dieses Kraut ist beispielsweise Bestandteil der Kräutermischung Geburt des Phönix (Code 009).
Aus Sicht der modernen Medizin wird es als ein universales Entgiftungskraut gegen alle akuten und chronischen Entzündungen eingesetzt.
Nähere Informationen über die traditionelle chinesische Medizin entnehmen Sie den Büchern Auf der Welle der chinesischen Medizin (2002) und Von der Quelle der chinesischen Medizin (2007).
MUDr. Petr Hoffmann