weitere InformationenEs war einmal ein Dorf. Hinter dem Dorf stand ein Wald. In dem Wald befand sich ein Wehr, über dem einst der silberne Wind wehte. In dem Dorf lebte ein Junge im vollen Aufblühen seines gesunden und sorgenfreien Lebens. Dann begann es jedoch im Hals zu brennen, ein juckender Hautausschlag verbreitete sich über seinen Körper und das Fieber verbrannte ihn mehr und mehr. Niemand wusste, was mit ihm los war, niemand konnte ihm helfen. Ruhe und Erholung fand er nur bei den Spaziergängen durch aufgeblühte Wiesen. Je besser er sich nach der Rückkehr geistig fühlte, umso mehr litt sein Körper. Als er wegen der Entzündung nicht mehr sehen und hören konnte, kam eine ältere Frau ins Dorf, angeblich eine Heilerin, die sich mit Kräutern auskannte. Die trostlosen Verwandten brachten sie unverzüglich zu dem armen Kranken. „Ja, ich kam auch über diese Wiesen, und ich fühlte den heißen Wind, der auch mich dort ungesund anwehte.“ Sie zögerte keine Weile und begab sich in den Wald zum Wehr, um bald wieder zurückzukommen und aus den gepflückten Kräutern einen Extrakt zu kochen. „Trinke es frisch und regelmäßig, bis du wieder völlig gesund bist. Sollte euch das Getränk ausgehen, findet ihr immer genug Kräuter dort, wo sie von der Waldwehr mit ihrem Wind versilbert werden.“ Was sie sagte, geschah auch. Seit damals freuen sich die Menschen in dieser Gegend nicht nur über eine bessere Gesundheit, sondern auch über die blühenden Naturschönheiten und zauberhaftes Wehrrauschen. Wenn Sie ihr Rauschen hören, erleben auch Sie vielleicht: „Wenn der silberne Wind weht, verschwinden alle Tröpfchen von der Stirn und unsere Stimme singt gesund!“

Aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin scheidet Bo He (Menthae haplocalycis herba) den heißen Wind aus. Es kühlt den Kopf ab und reinigt ihn, und löst stagnierendes Qi der Leber. Dieses Kraut ist beispielsweise Bestandteil des Kräutergetränks Getränk des Silbernen Winds (Code 844).

In der modernen Medizin wird es bei Erkältung mit Halsschmerzen, bei Virosen und Grippen genutzt.

Nähere Informationen über die traditionelle chinesische Medizin entnehmen Sie den Büchern Auf der Welle der chinesischen Medizin (2002) und Von der Quelle der chinesischen Medizin (2007).

MUDr. Petr Hoffmann