SHAOLIN-ÖL (Code 700) - San Qi
weitere InformationenIm alten China lebten im Shaolin Gebiet einst zwei gute Freunde, die sich das Versprechen gaben, sich immer zu helfen und auch die besten Brüder zu werden. Die Menschen nannten sie dann auch tatsächlich Gebrüder.
Eines Tages bekam der jüngere Bruder Nasenbluten und der mächtige rote Strom konnte nicht gestillt werden. Als der ältere den jüngeren Bruder in der Not sah, lief er sofort nach Hause, um Heilkräuter in seinem Garten zu pflücken. Er gab seinem Bruder den Extrakt zu trinken, wodurch das Nasenbluten sofort gestillt wurde. Der jüngere Bruder nahm später einige dieser Kräuter und pflanzte sie in seinem Garten ein, um ihre Heilkräfte zukünftig anwenden zu können.
Ein Jahr später blutete der Sohn eines einflussreichen Regierungsbeamten plötzlich stark aus der Nase. Der jüngere Bruder lief mit dem Extrakt der Kräuter aus seinem Garten sofort zu dem Kranken, und versicherte ihm, dass diese Latwerge bestimmt helfen werde. Zu seiner großen Überraschung, strömte das Blut mit unverminderter Kraft aus der Nase. Der kaiserliche Beamte wurde wütend und der arme jüngere Bruder fühlt sich verraten. Verschmäht und verärgert kam er dann zu seinem älteren Bruder, der ihm jedoch erklärte, dass das Kraut im Zeitraum zwischen dem dritten und dem siebten Lebensjahr gepflückt werden muss, damit es tatsächlich wirksam ist. Deshalb wird dieses Kraut auch „Dreisiebentel-Wurzel“ (San Qi) genannt, da genau diese Wurzeln die Heilkräfte haben.
Aus der Sicht der traditionellen chinesischen Medizin stillt San Qi (Radix Pseudoginseng) eine Blutung, die durch Verletzung oder Entzündung verursacht wurde, wirbelt den Blutkreislauf auf, lindert den Schmerz und vermindert Ödeme. Dieses Kraut ist beispielsweise Bestandteil von Shaolin-Öl (Code 700) oder der Kräutermischung Zähigkeit der Bambussprossen (Code 205).
Aus Sicht der modernen Medizin wird es zur Stillung verschiedener auf Verletzungen oder Entzündungen zurückzuführender Blutungsarten sowie bei Angina Pectoris angewandt und es weist antibiotische Wirkungen auf.
Nähere Informationen über die traditionelle chinesische Medizin entnehmen Sie den Büchern Auf der Welle der chinesischen Medizin (2002) und Von der Quelle der chinesischen Medizin (2007).
MUDr. Petr Hoffmann