weitere InformationenIm alten Chinesischen Reich lebte einst im Staat Sun Herr Jüan. Seit seiner Jugendzeit zeichnete er sich durch außergewöhnliche Weisheit aus. Bald erbte er nach dem Ableben seiner Eltern auch das riesige Vermögen des alten Geschlechts. Er liebte seine schöne Frau Ming über alles. Was hätte er sich mehr wünschen sollen?

Das glückliche Ehepaar wollte unverzüglich nach der Hochzeit einen Nachkommen zur Welt bringen. Ming freute sich, als sie nach gewisser Zeit feststellte, dass die Regelblutung ausblieb und das verliebte Paar war voller Erwartungen. Statt des Kindes erfüllte ihren Schoß aber ein tiefer Schmerz. Weder der alte Familienarzt noch jemand aus der Umgebung wusste Rat. Herr Jüan verkündete daher, dass auf denjenigen, der Frau Ming heilt, der größte Lohn wartet.

Viele Ärzte, Kräuterheiler und Wundärzte folgten der Aufforderung und die Scharlatane, Gaukler und Schwindler gingen wie die Fliegen auf den Leim. Keines der Medikamente half jedoch, und die arme Ming fühlte sich schlechter und schlechter.

Jüan verließ die Geduld und er verkündete, dass derjenige, der seine Frau heilt, mit Reichtum überschüttet wird. Derjenige jedoch, der ihr mit seinen Tricks schadet, wird seinen Kopf verlieren. Der Strom der vielen selbst ernannten Heiler verebbte. Dadurch verblasste jedoch auch die Hoffnung...

Jüan begann bitterlich zu bedauern, dass er dadurch wohl auch diejenigen entmutigt hatte, die seiner Ehefrau tatsächlich helfen könnten. In dieser tiefen Trübsal fand ihn sein Dienstbote, als er einen Kräuterheiler zu ihm begleitete.

Der Arzt untersuchte die stöhnende Patientin sorgfältig und vorsichtig. Dann sagte er: „Herr Jüan, die Kraft der Kräuter könnten ihrer Frau helfen. Wir müssen jedoch rasch handeln – einige günstige habe ich mitgebracht, ich brauche jedoch noch neun weitere Kräuter.“ Jüan griff wie ein Ertrinkender nach diesem Strohhalm, und noch am gleichen Tag begaben sich die Boten auf die Suche nach den erforderlichen Kräutern – auf die Gipfel der Berge, in fruchtbare Täler, auf die Hochebenen sowie in dichte Wälder. Zurück kamen sie knapp vor dem Vollmond, und so konnte sein rundliches Gesicht seine glänzenden Strahlen an die endlich genesende Frau Ming aussenden.

Der Meister Kräuterheiler wartete jedoch nicht auf seinen großen Lohn und verschwand, ähnlich wie die Drachen der Volksmythologie. Eines ist jedoch sicher, und zwar, dass Frau Ming gesund wurde und ihrem Ehemann neun Nachkommen gebar. Und noch heute ist die ausgewählte Kräutermischung unter dem Namen Die Mauer von neun Drachen zu finden.

Aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin bringt Dan Shen (Salviae miltiorrhizae) das Blut in Bewegung, bringt die Blutsperre in Fluss, kühlt die Hitze und das Blut ab. Dieses Kraut ist beispielsweise Bestandteil der Kräutermischung Wand der neun Drachen (Code 054).

In der modernen Medizin wird es gegen Uterusblutung und Uterusmyome, sowie bei den Problemen mit Menstruation genutzt.

Nähere Informationen über die traditionelle chinesische Medizin entnehmen Sie den Büchern Auf der Welle der chinesischen Medizin (2002) und Von der Quelle der chinesischen Medizin (2007).

MUDr. Petr Hoffmann