patièka

ZARTHEIT DER HIMMLISCHEN FEE (Code 052) - Tao Ren

Zartheit der himmlischen Feeweitere InformationenIm Land Sung lebte Dzijen mit seiner Frau Li. Obwohl sie ein einfaches Leben führten, ging es ihnen nicht schlecht. Dzijen bebaute ihr eigenes Feld, Li kümmerte sich um den Haushalt und ab und zu verkaufte sie etwas auf dem Markt. Es wurde Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Die Jahre vergingen, und nur eine einzige Trauer begleitete sie immer. So sehr sie sich bemühten, Li konnte nicht schwanger werden. Aufdringliche Fragen ihrer Verwandten und aller anderen Bewohner des Dorfes vergrößerten ihr Leid nur.

Sie trauten sich jedoch nicht, zum Arzt zu gehen und sich untersuchen zu lassen. Vor allem Dzijen schämte sich, obwohl er sich seine Unfähigkeit ständig vorwarf. Vor seiner Frau bemühte er sich jedoch immer stolz zu sein – unerschütterlich in der Überzeugung, dass sie schließlich doch ihren Nachkommen haben werden.

Eines Tages ging ein Stutzer an ihrem Haus vorbei – es war ein Vergnügen ihn anzuschauen. Er pfiff und bat um einen Becher kaltes Wasser. Schnell war Li entflammt.

„Dzijen fährt in die Stadt und das Dorf ist doch ein Stück weg von uns – niemand wird etwas wissen“, versuchte sie sich selbst zu überzeugen. „Noch dazu ein solcher Schönling, der wird meine Probleme bestimmt lösen“, schwor sie sich. Die begierigen Blicke wurden durch Klopfen unterbrochen. Auf der Schwelle stand eine alte Frau. Ihre Füße täten ihr nach einem langen Weg weh, und ob sie um ein paar Tropfen Wasser bitten dürfe, um die Lippen anzufeuchten. In ihren tiefen gutmütigen Augen sah Li plötzlich die Schlucht, in welche sie beinahe gesprungen wäre. Mit Erleichterung ließ sie die Frau ein, und mit einem geänderten Blick musterte sie Chuang, der schon im Bett lag. In Kürze verließ der lebenslustige Mann mit Türzuschlagen das Haus. Der Blick der alten Frau wurde noch klarer, als sie sagte: „Liebe Li, ich weiß, dass du und Dzijen euch nach einem Kind sehnt. Komm nur nicht vom richtigen Weg ab und höre nicht auf zu hoffen. Ich habe hier die Kräuter, die euch helfen können.“  Li roch am Beutel, und als sie die Augen wieder öffnete, stellte sie überrascht fest, dass das Mütterchen spurlos verschwunden war.

Es dauerte nicht lange und Dzijen stürmte unerwartet zur Tür herein: „Entschuldige, meine liebe Frau, ich musste sofort aus der Stadt zurück. Seit langem habe ich die Augen vor unserem Problem verschlossen, heute habe ich einen Termin mit dem besten Arzt vereinbart. Gehen wir sofort zu ihm.“ Li schilderte ihm jedoch freudig, wie sie mit dem Besuch von der guten Fee beehrt wurde. Und als der Sommer zum Herbst und Winter wechselte, war ihr erstes, lang ersehntes Kind geboren. Erst beim zweiten fasste jedoch Li den Mut, ihrem Ehemann zu sagen, wie das damals mit dem fremdgehenden Chuang war.

Bis ans Ende ihrer glücklichen Ehe wünschten sie sich beide, sich bei dem Zaubermütterchen herzlich zu bedanken. Sie begegneten der himmlischen Fee aber nie wieder. Dank den Kräutern aus ihrem Beutel wurden noch viele weitere Kinder geboren.


 

Aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin löst Tao Ren (Persicae semen) die Blutsperre auf, bringt das Blut in Bewegung, befeuchtet und deblockiert die Därme. Dieses Kraut ist beispielsweise Bestandteil der Kräutermischung Zartheit der himmlischen Fee (Code 052).

In der modernen Medizin wird es gegen Uterusblutung und Uterusmyome genutzt.

Nähere Informationen über die traditionelle chinesische Medizin entnehmen Sie den Büchern Auf der Welle der chinesischen Medizin (2002) a Von der Quelle der chinesischen Medizin (2007).

MUDr. Petr Hoffmann